Text und Musik: Manfred Porsch

Einige Tage nach der Kreuzigung gingen zwei Jünger nach Emmaus. Unterwegs trafen sie jemanden, der sie nach dem Grund ihrer Niedergeschlagenheit fragte. Erstaunt blieben die Jünger stehen:

Was, du kennst nicht den, von dem die ganze Welt heut spricht?
Den sie erst ans Kreuz geschlagen, und von dem sie aber sagen, 
dass vom Tode er erstanden, weil sein Grab heut leer sie fanden … – 
und niemand weiß, was wahr ist oder nicht! 
 
Er war den Vätern lange schon verheißen, 
von Gott versprochen als Erlöser und Erretter 
von den Übeln, von den Sünden. 
Er war der lang ersehnte Christus und Messias 
und der Weltenherrscher, Gottessohn 
und Schöpfer dieser schönen Welt, –
doch Christus ist nun tot!
 
Er war die Hoffnung aller Patrioten, 
erwartet als Befreier von den fremden Truppen, 
der Besatzungsmacht der Römer. 
Er war der ideale Führer und Ernährer dieses Volkes, 
das ihm blind vertraute und voll Hoffnung auf ihn schaute, –
doch Christus ist nun tot!
 
Viele Kranke heilte er, erlöste sie von Qualen, 
ließ Tote aufersteh‘n, gab Blinden, dass sie seh‘n! 
Er wirkte Wunder überall, speiste Tausend auf einmal, 
doch diese schöne Zeit, die ist vorbei!
 
Er war ein Prediger der guten Tat. 
Er brachte uns den Sinn des Lebens und Erlösung 
durch die Liebe und die Freundschaft, 
mit der allein wir die Welt noch ändern können, 
um dem Vater zu gefallen, – nicht durch Kriege, sondern Liebe, –
aber Christus ist nun tot! doch Christus ist nun tot!
 
Es war Abend, als sie in Emmaus ankamen. Die beiden Jünger baten den Fremden bei ihnen zu bleiben. 
Erst als sie zusammen aßen, gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten, dass ihr Begleiter Jesus war.