Text und Musik: Manfred Porsch
Das Lied entstand nach der Begegnung mit einem „Bahnhof-Philosophen“. Aus einer üblichen Schnorrer-Anrede („Heast, Oida, host an Tschik füa mi?“) entwickelte sich eine interessante Erzählung …

Vazeihn Se mir, wenn ich mich da so einfach neben ihnen setz. 
Nana, vastehns mi nua net foisch, i wü ka Göd!
Se woatn auf’n nächsten Zug, weu grod ana davogfoan is, 
und i woat a, nua woat i, dass de Zeit vageht…

I waß, Se san net haß auf mi, Se san a feina Hea,
dea wos se um kan Sandla scheat. Und i setz mi dahea! 
Oba woatn tuama olle, ob ma oam san oda reich:
weu im Woatn san olle Menschn gleich!

I kennt Ihna do Gschichtn azöhn, zum Beispiel die vom Feidl Fraunz:
drei Joah hot dea im Hefn gwoat, – bestimmt ka Weh!
Und trotzdem haum eam olle gean, weust ollas von eam hobn kannst.
So san hoit d’Leit, auf welche i mas steh!

De was vielleicht a Pülcher san, weus iangtamoi a Ding draht haum,
und nocha woa des gaunze Lebm vahaut.
Oba drinnan da sans oft bessa bliebm, ois mancha, was sich gut vorkommt
und vaächtlich auf uns Gsindl“ obaschaut!

De Mitzi, was sich Pipsi nennt, seits in da Zeitung annonziert –
Vleicht kennan s’as? Naja, sie ist ja sehr bekannt -,
de hot daham, i schwöas ihna, des hätt i ma net denkt von ia, 
zwa Oide, wos do pflegt und mütterlich vasoagt.

De diafn daham wohna bei ia, und kochn tuats ’na a,
und woscht eana de gaunze Wesch, und nimmt kan Groschn au.
Dabei sans net amoi vawant, sie tut das nur um Gotteslohn. 
Weil fromm, das ist de Mitzi schon.

Tschuidigns scho, i red so vü, und Se, Se haum no goanigs gsogt.
Wos manans? Ah, da Zug, das könnt da Ihre sein!
Vleicht sehn mir sich ein andres Mal, weil Ihnan, wos i zwoa net wünsch,
da Zug wieda davogfoan is. Es könnt ja sein.

I kennt Ihna no vü dazöhn und Se mia vielleicht a,
und schlecht is net, wenn si de Menschn kennaleana tan! 
Man braucht nua redn beim Woatn, dann geht des ois ganz leicht:
weu im Woatn san olle Menschn gleich!

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