Text: Manfred Porsch, nach der Poesie „Testament“ von Rudyard Kipling
Musik: Manfred Porsch
Wenn es dir gelingt, ruhig zu bleiben,
auch wenn alle um dich herum den Kopf verlieren und dich anklagen;
Wenn du noch Vertrauen in dich selbst haben kannst, wenn alle an dir zweifeln,
du aber dennoch ihre Zweifel richtig bewertest;
Wenn du es schaffst, zu warten, ohne des Wartens müde zu werden,
verleumdet zu werden, ohne mit Verleumdung zu antworten,
gehasst zu werden, ohne dich vom Hass anstecken zu lassen,
weder dich ins Licht zu drängen,
noch dich zurückzuziehen und über deine Schmerzen zu klagen;
Wenn du noch träumen kannst, ohne dich in deinen Träumen zu verlieren,
wenn du noch denken kannst, ohne dich in Gedanken zu verstricken;
Und wenn du es schaffst, wenn dir Erfolg oder Niederlage begegnen,
diese beiden Heuchler auf dieselbe Weise zu behandeln;
Wenn du es ertragen kannst, die Wahrheiten, die du gesagt hast,
verdreht nachgesagt zu hören,
oder die Dinge, für die du dein Leben gegeben hast, zerstört zu sehen;
Wenn du es schaffst, alle deine Siege auf den Tisch zu legen
und sie mit einem Wurf – Kopf oder Adler! – zu riskieren, und zu verlieren,
und dort wieder neu anzufangen, wo du schon einmal begonnen hast,
ohne darüber zu klagen, was du verloren hast;
Wenn du mit dem Pöbel verkehren kannst, ohne deine Ehre zu verlieren,
oder mit Königen, ohne jedoch den Sinn für das Einfache aufzugeben;
Wenn weder Freunde noch Feinde dich mehr verletzen können;
Wenn alle Menschen für dich zählen, aber keiner zu viel;
Wenn du jede unerbittliche Minute ausnützt,
wie einen Moment, der aus sechzig Sekunden besteht, –
Dann wird dir die Erde gehören und alles, was auf ihr ist.
Und – was noch mehr zählt – du wirst ein Mensch sein!
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Gedanken