Wenn ich auf die 73 vergangenen Lebensjahre zurück blicke: Was davon war prägend, was ist erzählenswert, was könnte von Interesse sein?
Aus heutiger Sicht scheint es mir, als hätte ich in diesen 7 Jahrzehnten in drei verschiedenen und doch ineinander verwobenen Parallelwelten gelebt: in der Familie, in der Schule (die dann auch mein Berufsfeld wurde) und in der Musik.

Die Familie erlebte ich in meiner Kindheit als Ort des Glücks und der Geborgenheit, ich war aber auch mit Schmerzen und Irritationen konfrontiert.
Es gab sowohl Kämpfe als auch Zusammenhalt zwischen uns Geschwistern. Heute sind wir einander treue Gefährten. Auch als Vater und Ehemann meiner eigenen Familie erlebte ich schöne wie schwierige Zeiten.

Beruflich hatte ich das Glück, dass ich meine Visionen einer „guten Schule“ nicht nur als Lehrer  umsetzen, sondern auch ich im Auftrag des Unterrichtsministeriums und der Pädagogischen Hochschulen Wien und Niederösterreich durch zahlreiche Initiativen und Fortbildungskonzepte weitergeben konnte. 

Dankbar denke ich an meine ersten musikalischen Gehversuche und späteren Entwicklungen zurück. Dankbar denen, die mich bei vielen musikalischen Projekten begleitet und unterstützt haben oder mir Ansporn und Vorbild waren.

1950 - 1960

1950
1955
1960
Geburt in Wien als Ältester einer (später) fünfköpfigen Rasselbande
Beginn einer „sagenhaften“ Schullaufbahn in der Vorschule des Lycée Francais
Die erste Gitarre und der erste (und letzte) Gitarrenlehrer. Ende der Karriere nach drei Monaten durch Saitenriss (Gitarre) und Nervenriss (Gitarrenlehrer).

1961 - 1969

1966
1968
Ferialjob am Bau, zweite Gitarre (selbst finanziert!), kein Gitarrenlehrer, aber einziger Gitarrenbesitzer der Schule, daher sofort Mitglied der Schulband
Gründung einer eigenen Band, erste Kompositionsversuche, Messen, Konzertreisen. Regelmäßig Ferialjobs in Baufirmen und Druckereien zwecks Finanzierung weiterer Gitarren

1970 - 1979

1970
1972
1973
1975
1976
1977
1978
1979
Tournee: Meran - Bozen - Brixen (Lordflower)
Schweiz-Tournee und Festival Florenz (Lordflower)
Schweiz-Tournee (Genrosso)
Freiwilliges soziales Jahr in der Schweiz: Arbeit mit schwerst behinderten Kindern und
Jugendlichen und Auftritte mit der Schweizer Band Uomo Mondo.
Gen-Festival Incisa/Florenz (Uomo Mondo)
Österreichischer Beitrag beim Weltfestival im Palazzo dello Sport, Rom
Österreichischer Beitrag bei Festivals in Nijmwegen und Berlin
Österreichischer Beitrag bei Festivals in St. Etienne und München (Manfred & Rita Porsch)
7 Jahre Pilotprojekt "Resozialisierung durch Musik" im Gefangenenhaus des Wiener Jugendgerichtshofes
Gründung der ARGE-K (Arbeitsgemeinschaft für Kunst)

1980 - 1989

1983
1984
1986
1987
1988
1989
ORF-Wettbewerb "Lieder von der Hoffnung" zum österreichischen Katholikentag
1. Preis beim Weltfestival des religiösen Liedes (Rassegna Mondiale della Canzone Religiosa Populare), Rom,
TV-Übertragung aus dem Palazzo dello Sport in 40 Länder
Ausverkaufter Konzerthaus-Auftritt (Porsch & Romanek & Band)
Kompositionsauftrag: "Titellied für die NÖ-Kindersommerspiele" (NÖKISS)
Konzert als Rahmenprogramm beim deutschen Katholikentag in München, Herkulessaal (Porsch & Romanek & Band).
1. Preis beim polnischen SACROSONG für ausländische Beiträge
Mehrstündiges Nachtkonzert in Nova Huta, Krakau (Porsch & Romanek & Band)
Augsburger Openair-Festival: "Christ und Creativität"
Augsburger Dom: Festival "Künstler für Christus"
Maria-Namen-Feier in der Wiener Stadthalle
Gründung der internationalen Vereinigung MUSICA E VITA
Initiierung der Festivalserie "Fest der Lieder"
Österreichischer Beitrag beim Festival des religiösen Liedes in Ungarn
Konzerthaus-Wien-Auftritt (Porsch & Romanek & Band)
Musikalische Gestaltung der Friedensmesse im Wiener Stephansdom mit 9.000 Jugendlichen
Rahmenprogramm zur Papstmesse beim österreichischen Katholikentag in Steyr-Enns
Liedermacherkonzert in der "Disco-Fabrik" St. Pölten
2 Jahre Karenzierung in öffentlichem Interesse (kulturelle Aktivitäten)

1990 – 1999

In der Zeit meiner beruflichen Karenzierung konnte ich zahlreiche Festivals in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich organisieren, zu denen ich Liedermacher/innen, Bands und Chöre einlud. Und da 1989 der Eiserne Vorhang fiel, waren wir bald auch in Tschechien, Ungarn und der Slowakei unterwegs. Weiters:

1990
1991
1993
1996
1997
Gedenkkonzert "Lieder gegen Grenzen" im KZ Mauthausen (Porsch & Romanek & Band)
Open air vor 25.000 Menschen in Mariazell im Rahmen der "Ostwallfahrt"
Tschechien-Tournee
Festival "Alleluja `91" im Kongresszentrum Bratislava.
Ausschreibungsgewinn „Festivalhit" für den polnischen SACROSONG
Aufführung im „Kristall-Dom" bei Krakau.
Musikalische Gestaltung beim "Tag der Christlichen Schulen"
(Open air, Wiener Stephansplatz) mit mehreren tausend Schüler/innen
Auftragswerk als Beitrag für den "Tag der Kirchenmusik“
Wiener Stephansdom und Open-air-Rahmenprogramm am Stephansplatz

2000 – 2009

Plötzlich war alles ganz anders. Ich wurde gebeten, interimistisch die Leitung einer der größten Wiener Mittelschulen zu übernehmen. Zugleich erwiesen sich meine Konzepte zur Lehrer/innen-Fortbildung als erfolgreich und sollten ausgebaut werden. Mit der Zunahme meiner beruflichen Aktivitäten blieb leider immer weniger Platz für mein musikalisches Engagement.

2005 erlitt meine Gattin einen schweren Schlaganfall, der meine Familie und mich in eine schwere Krise stürzte, die bis heute nicht überwunden ist.

2010 – 2019

Ich bin immer mehr in berufliche Engagements und private Sorgen verwickelt und habe kaum Zeit für musikalische Ambitionen.
Immerhin gelingen mir ein paar nette Videos zu einigen Liedern, die ich auf YouTube veröffentliche.

2020 –

Mein Fest zum 70. Geburtstag muss abgesagt werden, Corona verhindert so manches. 

Meine Söhne sind längst ausgezogen, meine Gattin ist in ein betreutes Wiener Wohnheim übersiedelt. Somit lebe ich nun – mittlerweile in Pension – alleine. 

In der durch Corona bedingten Isolation beginne ich musikalisch dazu zu lernen, zu experimentieren und an meinem Projekt „Lebenszeiten“ zu arbeiten. Zunächst alleine, mit meinen bescheidenen Möglichkeiten, denn ein gemeinsames Singen und Musizieren war ja nicht erlaubt. Uns Musikern blieb aber ein intensive Gedanken- und Datenaustausch über das Internet. 

Auch für den Chor war es schwierig: Es durften weder gemeinsame Proben, noch gemeinsame Aufnahmen stattfinden. So sangen im Studio alle Chormitglieder alleine ihren eigenen Part und es ist unserem Tonmeister Georg Merza zu verdanken, dass nun alle Einzelstimmen und auch alle Instrumente in einen harmonischen Gesamtklang vereint sind.

Die Trilogie „Tageszeiten – Jahreszeiten – Lebenszeiten“ ist somit vollendet. 

Aber es gibt schon weitere Pläne …